Die Welt ist ungerecht, und die Fußballwelt bildet da sicherlich keine Ausnahme. Bayern München musste Florian Wirtz an Liverpool abgeben, musste dann aber auch noch Jamal Musiala verletzungsbedingt aussetzen und muss zudem auf Alphonso Davies verzichten, der sich in einem Spiel um den dritten Platz in der CONCACAF Nations League gegen die kanadische Nationalmannschaft eine langwierige Verletzung zugezogen hat, obwohl er eigentlich gar nicht hätte spielen dürfen. Hinzu kommt, dass Bayern kurz davor steht, Kingsley Coman (an Al-Nassr) zu verlieren, nachdem man sich bereits von Leroy Sané (Galatasaray) und Thomas Müller (Vancouver Whitecaps) verabschiedet hat.
Nachdem die Bayern in diesem Sommer bereits Tom Bischof (Hoffenheim) und Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) verpflichtet hatten, sicherten sie sich für 75 Millionen Euro Luis Diaz vom FC Liverpool. Beim VfB Stuttgart konnte der FC Bayern jedoch nur schwer Erfolge bei der Verpflichtung von Stürmer Nick Woltemade erzielen und hat keine weiteren Neuverpflichtungen getätigt. Auch Innenverteidiger Kim Min-jae könnte den Verein vor Schließung des Sommertransferfensters verlassen, was eine weitere Lücke für die Bayern bedeuten würde.
Von außen betrachtet gibt es eher unterschiedliche Meinungen zum bisherigen Verlauf des Sommertransferfensters der Bayern nach dem Gewinn der Bundesliga-Meisterschaft. Präsident Herbert Hainer erklärte jedoch kürzlich, er sei mit der aktuellen Kadersituation zufrieden.
„Grundsätzlich kann ich sagen, dass wir mit unserem Kader sehr zufrieden sind. Wir haben alles erreicht, was wir wollten. Mit Jonathan Tah und Tom Bischof haben wir zwei Nationalspieler ablösefrei verpflichtet. Einen für die Abwehr, den anderen für die Zukunft. Mit Luis DÃaz haben wir die Lücke auf der linken Seite geschlossen. Jetzt sind wir komplett und können uns den Luxus leisten, die nächsten drei Wochen abzuwarten, was auf dem Transfermarkt passiert“, begründete Hainer seine Entscheidung kürzlich bei einer Veranstaltung des Vereins (via Bild) gegenüber Reportern.
Hainers Äußerungen scheinen der Meinung großer Teile der Bayern-Fans zu widersprechen, schloss aber mögliche weitere Transfers vor Schließung des Transferfensters nicht völlig aus. Sir Alex Ferguson war schon immer ein Befürworter der Verstärkung eines Vereins, wenn dieser am stärksten ist, und genau das sehen wir derzeit bei Arne Slots Liverpool, kurz nach dem Gewinn des 20. Premier-League-Titels. Für Bayern schien es in dieser Transferperiode lediglich darum zu gehen, abgehende Spieler zu ersetzen und Langzeitverletzungen auszugleichen, aber es bleibt noch jede Menge Zeit, damit sich etwas tut.